Stadtsparkasse Wuppertal - Jahresbericht mit Auszug aus dem Jahresabschluss 2022

In Aktionsbündnissen ist die Stiftung 2022 gleich mehrmals in Erscheinung getreten. Wie war die Resonanz? Eines muss man ganz klar festhalten: Wuppertal kann Solidarität. Bei der Hochwasserkatastrophe hat die Gemeinschaftsstiftung erstmals ein Aktionsbündnis gegründet – gemeinsam mit Diakonie und Caritas in Wuppertal. Da sind enorme Spendensummen zu- sammengekommen. In gleicher Konstellation waren wir bei der Ukraine-Thematik und auch bei der Ener- giemangellage sehr erfolgreich. Dieses solidarische Handeln machte den Wuppertalerinnen und Wup- pertalern deutlich, was die Gemeinschaftsstiftung für unsere Stadt tut und wofür sie da ist. Das ist gut, weil Wuppertal viele Menschen braucht, die sich im Rah- men ihrer finanziellen Möglichkeiten einbringen – für Zwecke, die ihnen wichtig sind und die sie selber bestimmen können. Kommen wir zurück zur Sparkasse. Von der Energie- mangellage sind Sie mit den Filialen und den Büros unmittelbar betroffen. Die Versorgung unserer Gebäude, Räume und Technik kostet jetzt mehr Geld. Gleichzeitig sind wir über die Energieeinsparverordnung gesetzlich verpflichtet, un- sere Gebäude nur bis auf 19 Grad zu erwärmen. Auch wenn dies im Winter nicht angenehm war, so sind wir hier solidarisch – so manche Preissteigerung kann man durch individuelles Verhalten mindern. Aktuell liegt die Inflationsrate bei teilweise 10 %. Was bedeutet eine solche Geldentwertung? Die letzte große Preissteigerungsphase, die wir erlebt haben, gab es in den 1970er-Jahren. Die jüngeren Generationen kennen das in dieser Form nicht. Man muss sehen: Wir hatten 2022 eine durchschnittliche Inflationsrate von 7,6 %. Die Menschen reagieren darauf unterschiedlich. Einige gehen an ihre Reserven, andere konsumieren weniger oder schränken das Sparen ein. Interessanterweise liegt die aktuelle Sparquote, gemes- sen an den verfügbaren Einkommen, nahezu wieder auf Vor-Corona-Niveau. Woran liegt das? Und wie wirkt sich das aus? Als die Menschen in der Coronazeit nicht viel Geld aus- geben konnten, hatten wir Sparquoten von über 19 %. Jetzt sind wir wieder bei 10 %. Das bedeutet: Die Menschen sparen nicht weniger als normal, sie sparen wie vorher. Sollten die Preise weiter steigen, werden sich viele bei Freizeit und Konsum einschränken. Nachdem wir imWinter rezessive Tendenzen erlebten, sieht es Richtung Frühling wieder deutlich positiver aus. Sparen ist eine Kernkompetenz: Sie haben 2022 ein neues Vermögensverwaltungsmodell in Wuppertal platziert ... Sehr vermögende Menschen haben ihr Geld schon immer einer professionellen Vermögensverwaltung anvertraut. Unsere Idee war es, so etwas allen zu- gänglich zu machen. Mit „Die Zukunft des Sparens“ bieten wir Finanzprodukte an, bei denen täglich erfahrene Experten die profitabelsten Werte und Un- ternehmen auswählen. Schon ab 10 Euro monatlicher Sparrate steht unseren Kundinnen und Kunden eine digitale Vermögensverwaltung zur Verfügung. „Die Zukunft des Sparens“ wird gut angenommen? Sogar sehr gut: Wir erreichen viele Menschen, die sich bisher nicht mit Wertpapieren auseinandergesetzt haben. Sie erleben, dass es einfach und gut ist, wenn Experten das Geld nachhaltig anzulegen verstehen und es eine Wertsteigerung erfährt. Professionelles Sparen erfordert auch Beratungs- kompetenz. Inwiefern ist die Sparkasse vom Fach- kräftemangel betroffen? Auch wir sehen uns mit dem demografischen Wandel konfrontiert. Um dem entgegenzuwirken, erhöhen wir die Zahl unserer Auszubildenden. Jedes Jahr bilden wir bei der Sparkasse Wuppertal 50 neue Azubis im Bereich Beratung aus. Zusätzlich gewinnen wir für viele Services auch qualifizierte Quereinsteiger. Das ist unser Weg. Sie haben so viele junge Menschen wie noch nie im Unternehmen. Für die junge Generation bleibt die Klimakrise ein Dauerthema, bei Ihnen auch? Wir verbessern permanent unsere Klimafreundlichkeit. So konnten wir den CO 2 -Verbrauch reduzieren – auf etwa ein Fünftel der Emission. Das, was wir momentan nicht reduzieren können, kompensieren wir mit Projek- ten im globalen Süden. Hier helfen wir den Menschen vor Ort, Beschäftigungen zu schaffen, die dem Klima nutzen. Wir wollen aber auch in Wuppertal Impulsgeber dafür sein, die Effizienz von Gebäuden und Produkti- onsanlagen zu verbessern. Die Transformation ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, für die wir möglichst viele Menschen sensibilisieren wollen. 8

RkJQdWJsaXNoZXIy NjQ3NDQ=