Stadtsparkasse Wuppertal - Jahresbericht mit Auszug aus dem Jahresabschluss 2022

37 Nach zwei außergewöhnlichen und durch die Coronapandemie geprägten Jahren schien 2022 zu Beginn ein Jahr der wirtschaftli- chen Erholung zu werden. Mit Start des russischen Angriffs auf die Ukraine änderten sich jedoch die Bedingungen. Die zum Jahres- wechsel 21/22 veröffentlichten Prognosen für die Entwicklung der deutschen Wirtschaft erwiesen sich infolge der verschlechterten Rahmenbedingungen als zu optimistisch. Dennoch verzeichnete Deutschland im Gesamtjahr 2022 eine Zunahme des Bruttoin- landsprodukts (BIP) um 1,8 % (2021: +2,6 %). Der größte Teil der BIP-Zunahme von 1,8 % war auf die privaten Konsumausgaben zurückzuführen. Diese stiegen nach einer nur leichten Zunahme im Vorjahr (+0,4 %) kräftig (+4,3 %). Dazu beigetragen haben dürfte vor allem die Aufhebung der meisten Coronaschutzmaß- nahmen im Frühjahr 2022. Bilanzsumme Das Geschäftsvolumen hat sich von 9.482,1 Mio. € auf 8.983,5 Mio. € deutlich vermindert. Die Bilanzsumme ist von 8.696,9 Mio. € auf 8.208,2 Mio. € ebenfalls zurückgegangen. Gründe für den Rückgang des Geschäftsvolumens sind insbesondere die Rückführung der Offenmarktgeschäfte. Verbindlichkeiten Die Verbindlichkeiten gegenüber Kundinnen und Kunden erhöh- ten sich von 5.676,2 Mio. € auf 5.994,8 Mio. €. Vor dem Hintergrund der unklaren wirtschaftlichen Entwicklung sowie des weiterhin niedrigen Zinsniveaus bevorzugten unsere Kundinnen und Kun- den liquide Anlageformen. Sichteinlagen dienten als kurzfristige Zwischenanlage. Der Zuwachs entfiel überwiegend auf die täglich fälligen Anlageformen. Diese erhöhten sich von 4.198,8 Mio. € auf 4.504,6 Mio. €. Entgegen dem prognostizierten moderaten Anstieg für das abgelaufene Geschäftsjahr konnten die Verbind- lichkeiten gegenüber Kundinnen und Kunden um 318,6 Mio. € bzw. 5,6 % auf 5.994,8 Mio. € deutlich gesteigert werden. Kreditgeschäft Die Forderungen an Kreditinstitute erhöhten sich von 203,3 Mio. € auf 1.016,4 Mio. € sehr deutlich. Der Anstieg der Forderungen an Kreditinstitute ist vor allem auf die Umschichtung der Barreserve zu- gunsten der täglich fälligen Forderungen zurückzuführen. Die Forde- rungen an Kundinnen und Kunden erhöhten sich von 5.998,1 Mio. € auf 6.249,8 Mio. €. Das Wachstum der Forderungen vollzog sich fast ausschließlich im langfristigen Bereich. Infolge der Zinsentwick- lung war im zweiten Halbjahr noch eine deutliche Reduzierung der Kreditnachfrage zu beobachten. Unsere Privatkundinnen und -kunden nutzten die im langfristigen Vergleich nach wie vor günstigen Kon- ditionen und bevorzugten überwiegend langfristige Kreditlaufzeiten für Baufinanzierungen. Auch bei dem gewerblichen Kreditgeschäft waren vor allem im langfristigen Bereich hohe Zuwächse zu beob- achten. Die Darlehenszusagen überschritten den Wert des Vorjahres deutlich. Es wurden im Geschäftsjahr 2022 neue Kredite in Höhe von insgesamt 1.431,8 Mio. € zugesagt (Vorjahr 1.310,1 Mio. €). Die Darle- henszusagen zur Finanzierung des Wohnungsbaus reduzierten sich im Gesamtjahr um 12,9 % auf 566,4 Mio. €. Entgegen dem imVorjahr prognostizierten moderaten Wachstum der Kundenforderungen von 3,9 % ist dieses mit 4,9 % etwas stärker ausgefallen, weil sich der gewerbliche Wohnungsbau deutlich besser entwickelt hat als geplant. Ertragslage Der bedeutsamste finanzielle Leistungsindikator für unsere Ertragslage ist die Eigenkapitalzuführung. Von unserem Ziel, zusätzliches Eigenkapital in Höhe von 84 Mio. € bis 2025 auf- zubauen, wurden im Geschäftsjahr 2022 bereits 15,7 Mio. € erreicht. Das Betriebsergebnis vor Bewertung auf Basis von Betriebsvergleichswerten beträgt 0,62 % (Vorjahr 0,49 %) der durchschnittlichen Bilanzsumme des Jahres 2022 und lag damit über dem Durchschnitt der rheinischen Sparkassen. Personal Die Gesamtzahl der Beschäftigten hat sich bis zum31. Dezember 2022 gegenüber demVorjahr mit 1.144 nicht verändert, von denen 617 voll- zeitbeschäftigt, 417 teilzeitbeschäftigt sowie 110 in Ausbildung sind. Ausblick Trotz der großen Herausforderungen 2022 konnten wir insgesamt ein zufriedenstellendes Betriebsergebnis vor Bewertung erzielen. Die Prognose für das Geschäftsjahr 2023 lässt insgesamt erken- nen, dass das hinsichtlich der politischen und konjunkturellen Rahmenbedingungen sowie der Wettbewerbssituation weiterhin schwierige Umfeld auch an der Sparkasse nicht spurlos vorü- bergeht. Die infolge der erhöhten Inflation veränderte Zinslage macht sich hierbei im Ergebnis jedoch positiv bemerkbar. Für das Jahr 2023 rechnen wir mit einem weiteren moderaten Wachstum für unser Kundenkreditgeschäft, vorrangig aus dem Darlehensge- schäft mit unseren Privat- und Firmenkundinnen und -kunden aus dem Wohnungsbaukreditgeschäft. Im Einlagengeschäft setzt sich der Trend steigender Einlagen im liquiden Bereich bei den Privat- kundinnen und -kunden auch im Prognosezeitraum fort. Bei der prognostizierten Entwicklung der Ertragslage sollte eine weitere moderate Stärkung der Eigenmittel möglich sein. Erfolgreich im Dienst der Gemeinschaft

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