Das Kunstportal der Stadtsparkasse Wuppertal
143 74 Susanne Kessler „Arbeiten 1990 – 1991“ 10. – 28.06.1991 Als Wahlrömerin gehört Susanne Kessler zu den „neuen Nomaden“ unter den zeit- genössischen Künstlern. Sie lebt „unter- wegs“. Sie zeigt Arbeiten aus dem vergangenen Jahr: in Mischtechniken ausgeführte Großformate, die Zeichnung und Malerei in abstrakter Figuration mit- einander verbinden. Das Motto, das Susanne Kessler ihrer Ausstellung gegeben hat, bezeichnet die poetische Bewegung und Wirkung ihrer Bilder: „Schwer sind die Berge, schwer sind die Meere ... Aber die Lüfte ... Aber die Räume ... Wir rühren uns. Womit? Mit Flügelschlägen“. 75 27 verschiedene Künstler „Aus allen Richtungen“, internationale Künstler in Wuppertal 09. – 27.09.1991 Wuppertalern begegnet man, das hat Tradition, überall auf der Welt; seit den 70er Jahren wurden mehr und mehr Men- schen aus aller Welt Wuppertaler Bürger. Das Zeitalter der „Migration“ hat längst in die Zusammensetzung der Wupperta- ler Bürgerschaft eingegriffen. So sehr, dass man es an der Zeit findet, sich kulturell mit den Folgen auseinan- derzusetzen. Dazu gehört, öffentlich deutlich zu machen, dass zu den Folgen auch Bereicherungen gehören. Zu diesem Zweck wurde das „Interkultur- Festival“ ins Leben gerufen, eine offizielle Veranstaltungsreihe des Kulturamtes der Stadt Wuppertal. Zum ersten Festival trägt die Stadtspar- kasse mit dieser Ausstellung bei. Sie prä- sentiert siebenundzwanzig Künstler, die „aus aller Welt“ aus den verschiedensten Gründen nach Wuppertal kamen, die hier leben und arbeiten. 76 Nicole Aders, Bodo Berheide, Angela B.-Clement, Peter Klassen, R.M.E. Streuf, Rüdiger Tag, Ike Vogt Kultur im Stadtteil: „Kaiser-Linden“ 07. – 06.11.1991 Mit der Abschaffung der Straßenbahn in Wuppertal wurden umfangreiche Stra- ßenbaumaßnahmen erforderlich. In die Planung zur Neugestaltung der Talachse griff das „Atelier- und Galerie-Kollektiv“, eine der ältesten und aktivsten Künstler- initiativen Wuppertals, mit einem Projekt Bodo Berheides ein: entlang der B 7 zwischen Berliner Platz und Robert- Daum-Platz soll ein „Kunst(grün)stück“ (‚Greenpiece‘) durch die Bepflanzung mit Kaiser-Linden entstehen, zu finanzieren durch den Erwerb von „Baumbriefen“. Anlässlich der Pflanzung des 25. dieser Kunst-Bäume im Stadtteil Oberbarmen stellen sieben am Projekt beteiligte Künstler verschiedene Arbeiten dazu in der Geschäftsstelle Oberbarmen aus. 77 Achim Knispel „Malerei und sonstiges“ 27.01. – 14.02.1992 In Erfurt/Thüringen geboren und seit An- fang der 60er Jahre Wahlwuppertaler, ist Achim Knispel (1947 – 1999) eine der anregendsten Figuren der Wuppertaler Kunstszene gewesen. Der Titel dieser Ausstellung deutet in iro- nischer Zurückhaltung darauf hin, dass es sich bei seinen neuen Arbeiten nicht mehr um hergebrachte Malerei handelte. Knispel zerlegte die Fläche des klassi- schen Bildträgers in viele kleine Einzel- flächen, indem er Bauklötze, kindliches Spielmaterial, mit Leinwand überzog und mit kleinen abstrakten Kompositionen bemalte, die er zu größeren Bildformatio- nen fügte. Die Malerei überschreitet die Grenze zur Plastik. 78 Renate Löbbecke „Bilder“ 30.03. – 24.04.1992 Das muss man – sich leisten – können: einer Ausstellung bloß den Titel „Bilder“ zu geben. Renate Löbbecke kann. Was bei anderen als mit Bescheidenheit ge- tarnter Hochmut wirken müsste, ist bei ihr Zeichen selbstsicherer Souveränität. Und für die Wuppertaler Kunstöffentlich- keit als Information völlig ausreichend, kennt man sie doch als eine der immer wieder mit neuen Ideen, neuen Auffas- sungen und Arbeitsweisen überraschen- den originellsten Künstlerinnen, die das Gebot der Moderne, sich als Künstler immer wieder neu hervorzubringen, sehr konsequent ernst nimmt. Sie wählt ihre Verfahren, ihre Techniken und Materialien je nach den Aufgaben, die ein Thema, das sie beschäftigt, ihr stellen. Diese auf Hartfaserplatten gemalten und teilweise aus mehreren zusammengefüg- ten Öl-Bilder entstammen der Inspiration des Kleistschen Dramas >Penthesilea<. Auf beunruhigende Weise werden sie für den Betrachter zum Medium, das Kleists Faszination der Schönheit des Grauens auf ihn überträgt. Jochen Fischer (1990) Susanne Kessler (1990) Achim Knispel (1992) Renate Löbbecke, „Nashörner“, Ölfarbe auf Holz, 200 x 400 cm, 8-teilig (1989)
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