TreuePost - Ein Magazin der Stadtsparkasse Wuppertal
11 Theorie für Amateure BeimHeißluftballon verrät schon der Name das Prinzip. Hier wird die Flughöhe durch die Hitzezufuhr über den Brenner reguliert: Starke Hitze sorgt für den Auftrieb, wäh- rend eine Verminderung das Gefährt dem Boden näherbringt. Als Treibstoff dient Propangas, dessen Verfügbarkeit – bei al- ler Lust und Laune – mit Blick auf die Reise- zeit wohl kalkuliert werden will. Beliebte Startpunkte für Wuppertaler Bal- lonreisende sind der Sportplatz an der Oberbergischen Straße oder eine lauschi- ge Wiese im Uelfetal nahe Radevormwald. Doch der schöne Traum bedarf noch wei- terer Vorbereitung und Planung: Bei der Frage, ob ein Abheben überhaupt ange- sagt erscheint, hat auch das liebe Wetter ein Wörtchen mitzureden: Was zwischen Himmel und Erde ungefähr so los ist, verrät dem aufgeregten Piloten der Flugwetter- dienst. Die Stärke des Windes und seine Richtung bestimmen schließlich die Flu- groute. Alle weiteren Manöver sind dann dem eigenen Gespür für die Luftströmun- gen in der Höhe, den richtigen Landeplatz, aber vor allem dem „atmosphärischen“ Glück überlassen. Will sagen: Man treibt so dahin, bis der Entschluss zur Landung mehr oder minder freiwillig gefasst ist. Aber Achtung: Hochspannungsleitungen gelten dabei als gravierendes Hindernis. Ebenso sind Tiere auf der grünen Weide eine Hürde. Denn Rindviecher neigen zur Unruhe und Schweine gar zur inneren Ra- serei: Die Hochsensiblen befördert das Heißluft-Rauschen noch vor dem Schlach- ten durch Herzschlag in den Tod. Indessen möge man sich hier auch er- innern, wo alle Träumerei ihren Anfang nahm. Immerhin ist der Ballon das älteste und damit ein sehr geschichtsträchtiges Fluggerät. Die erste „Montgolfière“, so wurde der frühe Freiballon nach seinen Erfindern, den Gebrüdern Montgolfier, ge- nannt, trat 1783 den Jungfernflug an – zur Sicherheit noch ohne Passagiere. Ermutigt durch diese Premiere sind dann gleich wei- tere Experten auf den Geschmack gekom- men. Sie tasteten sich voran und will man der Überlieferung oder Wikipedia glauben, so versammelte schon wenig später ein erneuter Versuch im schönen Versailles eine illustre Schar gänzlich verschreck- ter Fluggäste: Ein Hammel, ein Hahn und eine Ente sollten im schwebenden Korb des Ballons den Nachweis antreten, dass Überheblichkeiten wie Fliegen nicht mit dem Tod bestraft werden. Natürlich waren alle Befürchtungen unbegründet, denn die verrückte Crew hat den Kurztrip überlebt. Rund 240 Jahre später ist auch die Bang ’ sche Bilanz keine schlechte: Selbst der Vielflieger ist stets unbeschadet am Boden angekommen, sodass auch sein Traum nicht an Bedeutung verloren hat. Bis heute erinnert sich Werner Bang noch gerne an seine Exkursionen mit Ballonen, Segelschiffen und all den wundervollen Weggefährten.
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