S-Case

Was macht den RockStore damals wie heute so besonders? Braun: Unsere Authentizität! Ehrlichkeit und die persönliche Ansprache sind Dinge, auf die wir viel Wert legen. So kann es vorkommen, dass wir jemandem von einem Produkt abraten oder ein anderes empfehlen – ganz einfach, weil wir davon überzeugt sind, dass dieses besser zu ihm passt. Picard: Wander- oder Trekking-Schuhe sind ein gutes Beispiel: Viele vertrauen auf ein bestimmtes Testsieger-Produkt. Genau das wollen sie dann kaufen. Im Gespräch stellen wir oft fest, dass der Testsieger wenig zu den Aktivitäten und Absichten der Kundin oder des Kunden passt. Unsere Kompetenz ist hier die zielgerichtete Beratung. Hierbei ist uns keinesfalls wichtig, dass wir einen teureren Schuh verkaufen. Viel wichtiger ist, dass die Menschen gerne wieder zu uns kommen. Und das tun die meisten. Wer sind denn die RockStore-Kundinnen und Kunden? Kommen auch Outdoor-Sportlerinnen und -Sportler aus anderen Städten? Picard: Sie sind meist Wuppertaler. Etwa ein Viertel kommt aus dem Umland: Zum Beispiel aus dem Raum Düsseldorf, dem südlichen Ruhrgebiet oder auch aus Solingen und Remscheid. Braun: Man darf dabei nicht vergessen: Einige unserer Marken sind besonders. Die gibt es eben nicht überall. So kommt es vor, dass Kundinnen und Kunden aus größerer Entfernung ganz gezielt zu uns kommen und diese Markenprodukte bei uns einkaufen. Welche Produkte und Marken bieten Sie denn an? Braun: Bei uns gibt es alles für draußen: Schuhe und Bekleidung, aber auch Zelte, Ruck- und Schlafsäcke sowie Berg- sportartikel und sämtliches Outdoor- Zubehör. Zu den Marken und Herstellern, mit denen wir kooperieren, pflegen wir meist ein enges Verhältnis und tauschen uns regelmäßig aus. Bei uns findet man also weniger Masse, sondern viel Klasse. Nachhaltigkeit spielt gesellschaftlich eine immer größere Rolle. Wirkt sich dies auf Ihr Angebot aus? Picard: Sicher, das Thema wird für Hersteller und Zulieferer immer relevanter. Das merken wir im Dialog sowie an neu verarbeiteten Materialien. Mit Blick auf unsere Kundinnen und Kunden sehe ich diese Entwicklung aber auch auf andere Weise positiv: Viele nehmen die Natur heute bewusster wahr als noch vor ein paar Jahren. Spätestens seit Corona manifestiert sich dieser Trend. Daraus folgt: Viel mehr Menschen wandern und spazieren vor Ort. Also hatte Corona für Sie einen positiven Effekt? Braun: Das würden wir nicht direkt so sagen. Sicher, die Leute gehen mehr raus. Andererseits erleben wir eine sehr herausfordernde Zeit für den stationären Fach- und Einzelhandel – immer noch. Picard: Viele vergessen, dass der Einzelhandel mehrmals und auch über mehrere Monate komplett geschlossen war. Daran sind viele gescheitert. Ich denke aber, dass wir – verglichen mit dem geschwächten Branchenumfeld – durchaus als Gewinner aus der Pandemie gegangen sind. Sie haben soeben Städte aus dem Bergischen Land genannt. Ist unsere Region mit ihren Wäldern für den RockStore ein Standortvorteil? Picard: Na ja, die großen Berge sind ja schon noch etwas entfernt. Insofern kann man das Bergische Land und seineWälder nur indirekt als Standortvorteil einordnen. Wir finden dabei, dass Wuppertals Natur weiterhin unterschätzt wird. Was sind denn Ihrer Meinung nach die schönsten Outdoor-Plätze bei uns? Braun: Ich finde das Burgholz einfach großartig. Auch wegen der Stadtnähe. Es sind nur wenige Minuten, die man rausgehen muss und schon hat man ein großartiges Naturerlebnis. Picard: Sudberg hat eine Menge zu bieten. Die ursprüngliche und raue Art ist einzigartig. Auch die Aussicht bis nach Solingen ist toll. Zurück in die Innenstadt. Der klassische Einzelhandel bleibt unter Druck. Was folgt für Sie daraus? Picard: Wir sind schon immer gerne die Extra-Meile gegangen. Nähe, Verständnis, Beratung und Authentizität machen für den RockStore auch zukünftig den Unterschied: Wir setzen jetzt erst recht darauf. Braun: Eine andere Reaktion kommt für uns auch gar nicht in Frage. Wir geben uns noch mehr Mühe in der ganzheitlichen Beratung und optimieren unsere Erfolgs- faktoren in einem stetigen Prozess. Welche Kanäle sind dafür wichtig? Braun: Der RockStore selbst bleibt im Fokus. Onlineverkauf schließen wir aus, das passt nicht zu unserer Geschäftsidee. Die Verbindung zu unseren Kundinnen und Kunden ist uns aber auch digital wichtig. Deshalb nutzen wir Social-Media- Plattformen wie Facebook oder Instagram. Hier erreichen wir Interessierte zeitnah, kommunizieren Änderungen oder Neues und können sogar beratend tätig sein. Die Sparkasse versteht sich als Ideen- partner. Begleitet sie solche Prozesse? Picard: Zu einer solch langjährigen und kontinuierlichen Zusammenarbeit gehört, dass jeder Geschäftspartner innerhalb seiner Kernkompetenz entscheidet. Natürlich sprechen wir gemeinsam über neue Ideen und Möglichkeiten. Da können wir über die Sparkasse viel Positives sagen. Letztlich bleiben wir aber selbst die Outdoor-Spezialisten und wissen, was unsere Kundinnen und Kunden wollen. Übrigens: Viele Mitarbeitende der Sparkasse kaufen genau deshalb häufig bei uns ein – das freut uns natürlich. Auf was dürfen sich Wuppertals Outdoor-begeisterte in Zukunft im RockStore freuen? Picard: Unseren treuen und großartigen Kundinnen und Kunden möchte ich zum Abschluss vor allem Eines sagen: Wir machen so weiter wie bisher – genießt die Natur und lasst uns gemeinsam alt werden!

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