S-Case
Das Geschäft wuchs mit dem Sieges- zug des E-Bikes... ... die positiven Auswirkungen der E-Mobilität auf den Fahrradmarkt bedeuteten für JFZ und den Standort Wuppertal enorme Chancen. Zu uns kam diese Idee durch einen Kunden, der für seine Frau ein E-Bike suchte. Ich habe mich intensiv damit beschäftigt und bin in diesen Bereich eingestiegen. Eine ältere Dame war dann die erste E-Bike-Kundin. Das war 2016. Kurz nach ihrem Kauf bedankte sie sich mit einer Flasche Wein und sagte: „Ich habe ein Stück Lebensqualität zurück.“ Damit war für mich klar: „In diese Richtung musst du gehen“. Die alte Dame sorgte für eine Initial- zündung? Diese Geschichte hat mir endgültig die Augen geöffnet, denn mir wurde klar, wie dynamisch sich der Markt entwickeln würde. Ich nahm Herz und Geld in die Hand, um verstärkt in E-Bikes zu investieren. Das Geschäft mit E-Mobilen ist mit hohen finanziellen Mitteln verbunden. Wie reagiert ein Finanzpartner, wenn man in einen Markt investiert, der sich noch entwickelt? In der Startphase war die Sparkasse durchaus skeptisch. Verständlich, denn E-Bikes waren damals weit davon ent- fernt, „im Trend“ zu sein. Das Potenzial wurde nicht sofort in dem Maße erkannt. In den Gesprächen haben wir aktiv auf die Chancen hingewiesen und sind schlussendlich auch zusammengekom- men – für beide Seiten gut so. Inwiefern muss ein Finanzpartner seinen Kunden von Beginn an verstehen? Sich an einen neuen Markt zu ge- wöhnen, ohne, dass fundierte Zahlen vorliegen, ist für einen Finanzdienst- leister eine Herausforderung. Aus unternehmerischer Sicht war für mich immer klar, dass ein solcher Schritt nur mit einem Partner auf Augenhöhe ge- gangen werden kann – dies ist bei der Sparkasse Wuppertal gegeben. Was unterscheidet JFZ von anderen Anbietern? Es gibt Fahrradhändler, es gibt Motor- radhändler: Bei JFZ wird beides mit dem Fokus der E-Mobilität vereint. Damit schließen wir eine Lücke. Wir bieten Top-Marken, wir bieten innovative Marken. Eine Marke wie Gazelle gibt es bei uns sogar exklusiv. Der Kunde, der zu uns kommt, soll zufrieden gehen und zufrieden wiederkommen – zu einem Qualitätsanbieter mit Full-Service. Was muss geschehen, um Wuppertal zur Fahrradstadt zu machen? Dank Nord- und Sambatrasse ist viel passiert. Wuppertal als Fahrradstadt zu bezeichnen, ist aber zu hoch gegriffen. Unter den Verkehrsteilnehmern fehlt mir zu sehr das „Verständnis für den anderen“. Damit die Talachse zukünftig sicherer mit dem Rad befahren werden kann, muss man den PKW-Verkehr ge- wiss nicht komplett aus der Innenstadt verbannen – ich hoffe, dass unsere Stadtspitze das mit Weitsicht angeht. Unser Verkehr ist ein wichtiges Thema. Ist es vorteilhaft mit einem regiona- len Finanzdienstleister zusammen- zuarbeiten, der Rahmenbedingungen besser versteht? Verständnis für Standort und Geschäfts- idee ist schon enorm wichtig. Grund- sätzlich sind für mich aber Vertrauen und Nähe das Wichtigste. Kurze Wege, persönliche Gespräche, intensiver Aus- tausch – allein deshalb bevorzuge ich einen regionalen Finanzdienstleister. Dabei spricht man nicht nur über finanzielle Dinge sondern auch mal über Fahrräder? Natürlich. Es ist wichtig, dass die Spar- kasse Informationen von uns bekommt: Ob Marktdaten oder Fördermöglichkeiten, eigene neue Ideen, Infos zu politischen Entscheidungen, die Einfluss auf die mobile Zukunft haben. Nur so können wir gemeinsam Perspektiven entwickeln. Aktuell profitiert JFZ noch immer von der Corona-Pandemie, richtig? Klar, Corona ist ein Nachfrage- Beschleuniger. Andererseits hat die Pandemie viele Fertigungs- und Liefer- ketten zerstört. Unsere Branche kann die Nachfrage aktuell kaum abdecken. Werkstattabläufe sind empfindlich ge- stört. Es ist noch nicht absehbar, wann sich dies bessert – Corona ist für uns Fluch und Segen zugleich. Wie sieht es mit Fördermaßnahmen aus? Förderungen für Dienst- und Lasten- räder machen einen immer größeren Teil unseres Geschäfts aus. Letztlich ist der Druck von den Arbeitnehmern so stark geworden, dass immer mehr Unternehmen mit Dienstradanbietern Kooperationen eingehen: Wir bei JFZ haben inzwischen acht davon. Wie läuft das ab? Ganz einfach: Der Kunde weiß, dass sein Arbeitgeber mit einem Dienstrad- anbieter kooperiert. Also kommt er zu uns, schildert seine Vorstellungen und fragt nach seinem Wunschmodell. Darauf erhält er von uns über das entspre- chende Portal ein Angebot. Wenn er sich dafür entscheidet, reicht der Anbieter, ebenfalls über das Portal, das Angebot beim Arbeitgeber ein. Sobald dieser die Freigabe erteilt, erhalten wir den Auftrag das Fahrrad bereitzustellen. Der Kunde kommt dann mit einem Abholcode zu uns und holt sein E-Zweirad ab. Es gibt natürlich auch Lösungen, bei denen Betriebe direkt an uns herantreten und Diensträder für den internen Gebrauch kaufen wollen. Das nennt sich dann aber nicht Bikeleasing sondern Flottenkauf. Gibt es weitere Trends, die Sie bei JFZ spüren? Welche zweirädrigen E-Mobile fahren die Wuppertaler am liebsten? Jeder hat unterschiedliche Anforderun- gen. Deshalb gehen wir in die Tiefe und gestalten das Fahrrad so, dass es perfekt passt. Egal ob im Bereich Touren und Trecking, ob City E-Bike oder Lasten- lösungen, die in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen haben – Indivi- dualisierung ist ein Erfolgsfaktor. Wenn man vorausdenkt, wie steht es dann um JFZ Zweiradtechnik? Der Markt wird uns weiteres Wachstum bescheren. JFZ wird dabei immer am Puls der Zeit sein. Wir wollen jedem Kunden seine optimale Lösung anbieten. Ob für die Mutter, die zwei Kinder hat, für die ältere Dame zum Spazierenfahren oder für den Business-Mann, der nicht verschwitzt im Büro ankommen möchte. JFZ Zweirad steht auch morgen für beste Qualität und zeitgemäße Technologie, um seinen Sport, seinen Arbeitsweg oder seinen Alltag mit E-Mobilität auf zwei Rädern zu bestreiten.
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