S-Case

Durch die Demenzerkrankung seiner Mutter setzte sich André Harder intensiv mit dem Thema Wohnen im Alter auseinander. Nach ausländischemVorbild entstand daraus das Wohngemeinschaftshaus „Wohnen in Elberfeld“. Um es realisieren, rief er gemeinsammit Mark Kleinknecht die Talpflege GmbH ins Leben. Seit Gründung im Jahre 2018 ist das Talpflege-Team auf über 80 Mitarbeitende angewachsen – eine Erfolgsgeschichte, bei der alle profitieren! Früher haben Sie erfolgreich Fabriken in Lofts umgewandelt... Ja, nach ersten beruflichen Stationen hatte ich das Glück, zum richtigen Zeit- punkt die Mittel zu haben, ummit einem Freund eine Immobilie zu erwerben und diese gezielt aufzuwerten. Dies mündete in ein erfolgreiches Geschäftsmodell: Als Bauträger realisierten wir viele große Loftprojekte – zum Beispiel in Wichling- hausen. Mir macht es bis heute Spaß, solche Herausforderungen anzugehen. Mit der Pflege beschritten Sie ein neues Geschäftsfeld. Hatten Sie keine Bedenken? Einen gewissen Mut braucht man als Unternehmer immer. Und ich bin ja ledig- lich im Sinne eines Gestalters für die Pflegebranche tätig. Die Pflege selbst ist ein hochkomplexer Arbeitsbereich, der enormes Fachwissen erfordert. Ich bin froh, mit Mark Kleinknecht den perfekten Partner gefunden zu haben – er hat Pflege von der Pike auf gelernt. Ihre ganz persönliche Beziehung zum Thema hat einen familiären Bezug... Meine Mutter bekam 2015 die Diagnose „Demenz“. Ich war lange ungläubig, da sie bis dahin eine patente und überaus tatkräftige Frau war. Im Zuge ihrer Erkrankung lernte ich, dass sich das Leben schnell ändern kann. Auf der Lösungssuche wurde ich enttäuscht und habe das Thema dann selbst in die Hand genommen. Für diejenigen, die sich nicht mit Demenz auskennen: Wie muss man sich die Herausforderungen für Patienten und Personal vorstellen? Es gibt nicht „die Demenz“. Die Auswir- kungen schreiten bei jedem Menschen anders voran und werden oft unter- schätzt. Unsere Mitarbeitenden sind dafür geschult. Spielerische Angebote, Formen der Gesprächsgestaltung aber auch die tägliche Einladung, Dinge, die noch klappen, auch selbst zu überneh- men, schaffen ein Plus für alle. Einige unserer Bewohnenden können alleine das Haus verlassen. Andere gehen in betreuten Gruppen zum Einkauf. In unseren WG‘s leben je acht Menschen – dies fördert die positive Stimmung. WOHNEN. PFLEGE. LEBEN.

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