S-Case
Wie sind Sie zumThema Fisch, Räucherei und Feinkost gekommen? Tomasz Horozaniecki: Das war Zufall. Damals hatten wir den Traum, ein einzig- artiges Familiengeschäft in Wuppertal zu finden, das wir gemeinsam über- nehmen könnten. Dann begegneten sich meine Frau und Herr Wortberg auf einer IHK-Veranstaltung: Eins kam zum anderen... War dies Ihr erster Kontakt in dieses traditionsreiche Handwerk? Tomasz Horozaniecki: Meine Frau und ich lieben Fisch in allen Variationen. Über 20 Jahre waren wir Gäste hier. So gesehen bestand eine Bindung. Aller- dings hatten wir wenig Warenkenntnisse. Einigesmussten wir neu lernen. Dafür – das kann man durchaus so sagen – sind wir bei unseren Mitarbeitern noch einmal in die Lehre gegangen. Die Story lautet also: „vom Fischlieb- haber zum Unternehmer“? Tomasz Horozaniecki: Unternehme- risch tätig waren wir bereits seit 15 Jahren: Das damalige Sportgeschäft meiner Frau und auch meine Tankstellen waren sogenannte Franchise-Unternehmen. Deshalb war es unser Wunsch, etwas ganz anderes und vor allem komplett selbstständig zu tun. Diese Chance haben wir ergriffen. Klingt spannend. Wie kann man sich solch einen Branchenwechsel vorstellen? Mariola Leppich: Mit viel Arbeit und Fleiß: Wir haben unserem Team über sechs Monate über die Schulter geschaut und Prozesse intensiv verinnerlicht. Da- nach haben wir gemeinsam entschieden, dass dieses Geschäftsmodell genau das ist, was wir zukünftig machen wollen. Schon nach zwei Jahren Geschäfts- führung feiern Sie 30-jähriges Jubiläum! Tomasz Horozaniecki: Ja, davor war in diesemGebäude ein Hotel mit Restaurant. 1992 entstanden Räucherei und Feinkost. Die Bereiche wuchsen immer mehr zusammen. Zurück in die Gegenwart: Was bieten Sie in der Schmiedestraße heute Ihren Kunden? Mariola Leppich: Wir haben die Lachsräu- cherei, den Feinkostladen, das Restaurant und das Hotel. Zusätzlich gibt es noch Sakura Sushi. Sakura Sushi hat sich etabliert, oder? Tomasz Horozaniecki: Die kulina- rischen Welten ergänzen sich wirklich perfekt und Sakura Sushi kooperiert eng mit uns. Es ist uns sehr wichtig, dass die Qualität einheitlich ist. Woher kommen denn die Händler, von denen Sie den Fisch beziehen? Tomasz Horozaniecki: Wir kaufen bei kleinen Händlern, meist aus Bremerhaven. Natürlich gibt es einige Fischsorten, wie Thunfisch, den man nur in Übersee bekommt – z.B. aus Sri Lanka oder von den Malediven. Beliefert werden wir fünf Mal die Woche. Von Tiefkühlware distanzieren wir uns. Zum Restaurant: Was sind da die Spezialitäten? Mariola Leppich: Hummer, ganze Fische wie Dorade, Forelle, Scholle, aber auch unser hausgemachter Backfisch und Kibbelinge sind Klassiker. Thunfisch-, Striemen- und Garnelen-Burger sind neue Kreationen. Solche Räucher- produkte transportieren wir immer öfter ins Restaurant – das kommt gut an. Fischliebhaber waren Tomasz Horozaniecki und Mariola Leppich schon immer. Dass sich ihr Wunsch nach einer Selbstständigkeit ausgerechnet in diesem Bereich realisieren würde, hätten die beiden kaum für möglich gehalten. Die Lachsräucherei Wortberg hat das Ehepaar 2020 erfolgreich übernommen. Ihr Unternehmen ist Handwerksbetrieb, Feinkostladen, Restaurant, Hotel – und bietet „viel Meer“. FISCHLEIN DECK DICH!
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