Köpfe mit Ideen

ortsansässigen Sparkasse gehe. Für mich ist sie der passende Finanzdienstleister, weil sie bodenständig ist – das passt zumHandwerk, finde ich. Gibt es etwas, was Sie von der Sparkasse Wuppertal erwarten? Ich wünsche mir weiterhin eine gute Zusammenarbeit und bin froh, einen so starken Partner an meiner Seite zu haben. Gegenseitiges Vertrauen spielt bei Finanz- angelegenheiten ja immer eine sehr große Rolle. Und dieses Vertrauen habe ich bei der Sparkasse immer erfahren dürfen. Ihr Berufswunsch in Richtung Handwerk hat sich schon früh entwickelt. Die Wurzeln dafür liegen in meiner Familie. Mein Vater war gelernter Maurer. Ihm habe ich schon als kleiner Junge regelmäßig bei der Arbeit geholfen und später viele Praktika in dem Bereich ge- macht. Mit 16 Jahren bin ich dann in die Lehre als Maler und Lackierer gegangen. War es von Anfang an Ihr Bestreben, selbstständig zu arbeiten? Zugegeben, das kam erst später. Mit meinen damaligen 34 Jahren war ich zwar recht spät dran, um den Meister zu machen, aber habe mich dennoch dafür entschieden – zum Glück. Meine letzte Angestelltentätigkeit hatte ich nach der Meisterausbildung in einer kirchlichen Einrichtung. Erst danach folgte die Selbstständigkeit. Der Volksmund sagt oft „selbst“ und „ständig“. Stimmt das? Viele vergessen, dass man als Einzelunter- nehmer sämtliche Aufgaben übernimmt. Bei mir ist das nicht nur die Arbeit auf der Baustelle, sondern auch die Büroarbeit und die Akquise neuer Kunden. Die Arbeiten am Schreibtisch kann ich oft nur am Wochenende erledigen, da ich unter der Woche ständig unterwegs bin – im Sommer oft mehr als zwölf Stunden täglich. An anderen Tagen kann ich mir dafür die Zeit frei einteilen. Diese Freiheit schätze ich heute sehr. Haben Sie den Wunsch zu expandieren? Priorität ist aktuell, verstärkt Kooperationen mit anderen Malerbetrieben einzugehen. Da ich Mitglied bei der Innung bin, habe ich schon einige erfolgreiche Gespräche führen können. Für 2021 ist es mein Plan, einen Gesellen einzustellen. Voraussetzung dafür ist ein volles Auftragsbuch. Da dies momentan der Fall ist, bin ich sicher, diese Verantwortung übernehmen zu können. Langfristiger Wunsch ist es, Ausbildungs- betrieb zu werden. Sie klingen sehr begeistert von dem, was Sie tun... Wie in jedem anderen Handwerksberuf kann man das Endprodukt seiner Arbeit betrachten und stolz darauf sein. Es löst bei mir einfach ein Glücksgefühl aus, wenn dieWand oder die Fassade, die ich gestrichen habe, mir und natürlich auch dem Kunden gefallen. Dann kann ich zufrieden den Auftrag abschließen. Wie sehen Sie die Perspektiven für Berufseinsteiger? Der Bedarf an kompetenten Handwerkern ist so groß wie nie zuvor – einfach, weil gut ausgebildeter Nachwuchs fehlt. Daraus entstehen Chancen. Das Problem liegt aber oft in der schulischen Ausbildung. Zu meiner Zeit hatte man Technikunter- richt, Werkunterricht und vieles mehr. Heute wird den Jugendlichen nicht mal mehr gezeigt, wie man einen Akkuschrauber anwendet oder ein Vogelhäuschen baut. Es geht alles in Richtung Computer... Sie sind der Meinung, dass das Handwerk nach wie vor goldenen Boden hat? Wissen Sie, es gibt viele gute Architekten und Bauingenieure. Aber die besten sind immer die, die selber im Bauhandwerk gearbeitet haben. Meiner Meinung nach sollte man als Jugendlicher seine Aus- bildung in einem handwerklichen Beruf machen. Das schafft so viele Vorteile. Außerdem stirbt das Handwerk nie aus –  und man hat alle Möglichkeiten, sich weiterzuentwickeln. Eine Frage zum Schluss: Gibt es für Sie ein Traumprojekt in Wuppertal, ein Gebäude, an oder in dem Sie gerne einmal arbeiten würden? Das Luisenviertel ist schon etwas Besonderes. Beim Bummeln am Wochenende kann man hier ganz viele kleine Traumobjekte ent- decken. So etwas haben andere Städte gar nicht. Oder die Historische Stadthalle. Vor allem von innen würde ich die Stadthalle am Johannisberg gerne etwas „auffrischen“ – wer weiß, vielleicht kommt es ja noch dazu.

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