Köpfe mit Ideen

Damals waren alle Optiker Einzel- oder Familienunternehmen, so wie wir es bis heute sind. Im Laufe der Zeit haben sich immer mehr Konzern-Optiker etabliert. Internet und Online-Shopping sind weitere Herausforderungen für die Branche. Es ist also für viele Kunden längst nicht mehr selbstverständlich, zum traditions- reichen Optiker der Stadt zu gehen. Wie reagieren Sie auf diese starke Konkurrenz? Matthias Zenker: Mit Qualität. Und wir merken immer wieder, dass gerade an- spruchsvolle Kundinnen und Kunden uns als beratungsstarken, nahen Partner schätzen. Mit intensivem Austausch und besonderen Fachkenntnissen realisieren wir einen echten Vorsprung. Wir agieren persönlicher und gehen flexibel auf Wünsche ein. Nach unserem Verständnis geht es eben nicht nur um das Produkt „Brille“ oder „Sehhilfe“: Das ganze Drum- herum muss stimmen. Wir sagen in der Optikbranche immer „der Weg ist das Ziel“ und das trifft bei uns zu 100 % zu. Was unterscheidet Sie denn von einem Konzern-Optiker? Simone Arlt: Die Zeit, die wir uns nehmen. Ziel ist es immer, uns mit besonderen Kundenanliegen voll und ganz zu identifi- zieren. Betrachtet man zum Beispiel einen Feuerwehrmann, der in der Leitzentrale arbeitet, muss man verstehen, dass er Tag für Tag viele Bildschirme vor sich hat. Für diesen verantwortungsvollen Job benötigt er eine umfassende und eben ganz spezielle Optikberatung. Diese wird er bei einem Konzernanbieter kaum bekommen können – mit genau solchen Kunden identifizieren wir uns. Wie sieht der typische Kunde bei Ihnen aus? Matthias Zenker: Den einen typischen Brillen Arlt-Kunden gibt es natürlich nicht. Zu uns kommen Menschen unterschied- lichen Alters und aus unterschiedlichen Berufsgruppen. Was sie eint, ist ihr Qualitäts- anspruch. Wir haben vor allem viel Stammkundschaft. Die Mund-zu-Mund- Propaganda spielt eine große Rolle. Zufriedene Kunden empfehlen uns in ihrem Bekanntenkreis weiter. So profitiert man von der Regionalität – langfristig. Wie steht es denn generell um den Einzelhandel in Elberfeld? Matthias Zenker: Aus meiner Sicht hat Wuppertal durch die aktuelle Qualitäts- offensive die große Chance sich zu etab- lieren – die innerstädtischen Umbauten tragen viel dazu bei. Genau da wollen auch wir als Brillen Arlt anknüpfen und eng mit der Stadt zusammenarbeiten: Ziel ist es, das Einkaufserlebnis zukunfts- orientiert zu gestalten – also den Mix zwischen Aufenthaltsqualität und Kaufen kundengerecht auszubauen. Sie sehen für Wuppertal zukünftig Standortvorteile? Matthias Zenker: Ja, definitiv. Weil das Factory-Outlet-Center nicht umgesetzt wurde, haben wir die Möglichkeit, neue Investoren nach Wuppertal zu ziehen. Diese Chance möchten und werden wir nutzen, um wieder mehr Mix, mehr Vielfalt und mehr Qualität in die Stadt zu ziehen. Ist vor diesem Hintergrund die Beziehung zu einem regionalen Finanzdienstleister fruchtbar? Matthias Zenker: Ein klares Ja! Schaut man in die Vorstandsrunde der IG1, ist die Sparkasse Wuppertal, aktiv mit dabei. Sie entwickelt städtische Projekte mit voran und steht in einer engen Zusammenarbeit mit Wuppertal. Die Partnerschaft mit einem regionalen Finanzdienstleister wie der Sparkasse Wuppertal geht also eindeutig über das Kaufmännische hinaus – das ist sehr positiv! Simone Arlt: Auch unmittelbar auf unser Geschäft bezogen ist die Sparkasse für uns ein wichtiger Partner. Alleine die kurzen Wege und der ständige Austausch sind für uns sehr wertvoll. Seit Beginn haben wir immer einen Ansprechpartner, welcher uns in jeder Situation weiterhilft. Es ist ein Geben und Nehmen – eine Partnerschaft auf Augenhöhe. Mal ganz persönlich gefragt: Was schätzen Sie an Wuppertal? Matthias Zenker: Zum einen schätze ich die enorm hohe Wohnqualität – egal in welchem Stadtteil. Man kann die Natur erleben und hier sehr vielseitig agieren. Dies ist auch ein Grund, weshalb die Elberfelder Innenstadt die aktuelle Qualitätsoffensive einfach verdient – um dem noch mehr gerecht zu werden. Zum anderen schätze ich die Kulturvielfalt in Wuppertal. Hier sind viele aktive Menschen, welche die Gesell- schaft positiv prägen. Ich glaube, dass das von vielen unterschätzt wird. Simone Arlt: Auch der Sport ist in Wuppertal stark vertreten. Nicht nur der Spitzensport, der sich mit der Handball Bundesliga und dem BHC sowie im Bereich Leichtathletik gerade prächtig entwickelt. Sport ist in seiner Breite etwas, was eine sehr große Rolle spielt. Die Nähe zur Natur, die Wuppertal überall bietet, lädt zum Sporttreiben im Freien ein – und das bei allen Vorteilen, die das Leben in einer Großstadt bietet. Was wünschen Sie sich für die Stadt Wuppertal? Simone Arlt: Ich würde mir zukünftig eine Politik der „leichteren Entscheidungen“ wünschen. Eine, bei der schneller und noch mehr pro Wuppertal entschieden wird – und dass solche positiven Dinge auch positiv kommuniziert werden. Matthias Zenker: Da stimme ich voll zu. Unserem neuen Bürgermeister eilt ein visionärer Ruf voraus. Er gibt Hoffnung, die Stadt noch lebenswerter zu gestalten. So könnte Wuppertal auch nach außen hin einen besseren Ruf erlangen und Menschen von woanders nach Wuppertal ziehen. Zurück zu Ihrer Kernkompetenz: Trägt der Wuppertaler eigentlich andere Brillen als der Rest der Republik? Simone Arlt: Natürlich gibt es Marken, die wir exklusiv anbieten. Viele Kunden kommen auch genau wegen dieser Marken zu uns. Allgemein kaufen die Wuppertaler aber keine anderen Optikprodukte als Kunden in anderen Großstädten. Matthias Zenker: Es gibt schon kleine Unterschiede: In Wuppertal steht die Qualität im Vordergrund, welche aber nicht so laut sein muss. Das ist das Bergische Understatement – ein weiterer Punkt, der Wuppertal und seine Bewohner so sympathisch macht.

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